Algerien

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Wandern im Hoggar-Gebirge

15tägige Trekkingreise mit 11tägiger Wanderung mit Kamelen im Hoggar

Zu den Höhepunkten zählen:
Hinflug von Frankfurt am Main über Algier nach Tamanrasset; Besuch von Tamanrasset; Wanderung mit Begleitung von Lastkamelen durch das Hoggar-Gebirge vorbei am Berg Ilamane bis hin zum Assekrem; Begegnung mit dem Nomadenvolk der Tuareg; über die Guelta von Afilal und das Dorf Azernan bis zum Berg Adaouda; mit Geländewagen zurück nach Tamanrasset; Einkaufsbummel über die Märkte, Rückflug von Tamanrasset über Algier nach Frankfurt am Main.

Termine & Preise:
Wegen Problemen mit den notwendigen Routengenehmigungen derzeit keine Termine.

Teilnehmer:
min. 6 - max. 12 Personen (Gruppenreise)
Die Mindestteilnehmerzahl bei dieser Reise beträgt 6 Personen. Sie muss bis 21 Tage vor Reisebeginn erreicht sein, eine Absage ist bis dahin möglich.

Leistungen:
Linienflüge mit Air Algérie in der Touristenklasse ab/bis Frankfurt am Main mit allen Flughafensteuern, Abflugsteuern und Sicherheitsgebühren; Alle Transfers im Reiseland mit Geländewagen; Vollverpflegung; Wanderreise in Begleitung von Lastkamelen; Betreuung durch Tuareg-Begleitmannschaft; Mitreisender Koch; Übernachtungen in Zelten; Campingausrüstung (Iglu-Zelte, Schaumstoffmatten etc.); Küchenausrüstung (Geschirr, Besteck etc.); Satellitentelefon; Deutschsprechende Reiseleitung

Nicht enthalten:
Visumgebühren für Algerien

Anforderungen:
Wanderreise auf Pfaden durch teils unwegsames Gelände im Gebirge (keine ausgebauten Wanderwege). Abenteuerlust und Komfortverzicht. Tagesetappen von 3-5 Stunden. Tagestemperaturen von ca. 18°-30° bei Höhen von ca. 1400-2800 m. Schutzimpfung gegen Hepatitis A + B wird empfohlen.

Mobilitätshinweis:
Wir sind verpflichtet darauf hinzuweisen, dass diese Reise grundsätzlich für Personen mit eingeschränkter Mobilität nicht geeignet ist. Im Einzelfall sprechen Sie uns bitte an, evtl. können wir eine Lösung finden.

CO2 Kompensation

Tourverlauf:

1. Tag
Frankfurt – Algier – Tamanrasset
Hinflug am Nachmittag von Frankfurt nach Algier und ab Abend Weiterflug nach Tamanrasset. Ankunft in der Nacht und Transfer zu einem Campingplatz. Tamanrasset, das auf 1390 Metern Höhe über 2000 km von der Hauptstadt Algier entfernt liegt und wichtiger Handelsplatz der Zentralsahara ist. Die Wüstenstadt ist das Verwaltungszentrum des algerischen Südens und gilt als Hauptstadt der Tuareg des Hoggar. Zum Verwaltungsbezirk – in Algerien „Wilaya“ genannt – gehören mittlerweile mehr als 90.000 Einwohner. Unter französischer Besatzung bis zur Unabhängigkeit Algeriens im Jahre 1962 hieß der Ort Fort Laperine nach dem französischen General, der die Meharistenpatrouillien (Kamelreiter-Korps) erfand. Im Jahr 2006 wurde vor den Toren der Stadt die Universität Tamanrasset eröffnet, die sicherlich zur weiteren Bedeutung der Stadt beitragen wird und erstmals der lokalen Jugend Gelegenheit bietet, nah der Heimat ein Studium aufzunehmen (F/M/A).

2. Tag
Tamanrasset – In Houter
Am Vormittag des zweiten Reisetages statten wir Tamanrasset einen kurzen Besuch ab, um vielleicht einen Schesch („Turban“ der Tuareg) zu kaufen – der sich als Schutz gegen Sonne und Staub bewährt hat – und um einen ersten Eindruck dieser Wüstenmetropole zu bekommen. Zum Mittagessen geht es wieder raus in die Wüste und am Nachmittag Transfer mit Geländewagen zum Ausgangspunkt der Wanderung in In Houter, wo uns die Mannschaft mit den Lastkamelen schon erwartet (F/M/A).

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3. – 7. Tag
Wanderung durch das Hoggar-Gebirge
Nach dem Frühstück Beginn der Wanderung zum Assekrem auf der Westroute via Ilamane. Während der Zeit der Wanderung stehen für Notfälle (verstauchte Füße etc.) für alle Teilnehmer insgesamt zwei Reitkamele zur Verfügung. Pro Tag werden ca. 12 – 15 km gewandert, aufgeteilt auf Vor- und Nachmittag. An manchen Tagen, abhängig vom Futtervorkommen, Wasser oder der Schönheit der Plätze erreichen wir unseren Nachtlagerplatz bereits am Mittag. Gewandert wird auf Gebirgspfaden, wobei es sich natürlich nicht um begradigte Wanderwege handelt, wie manch einer sie aus Europa kennt. Gute Kondition und ein gewisses Maß an Ausdauer sind Voraussetzung für ein problemloses Absolvieren dieser Wanderreise. Die Strecke ist jedoch nicht zu extrem und für jeden leidlich geübten Wanderer gut zu bewältigen. Das gesamte Hauptgepäck, Proviant, Wasser, Ausrüstung etc. wird von Lastkamelen getragen. Jeder Teilnehmer trägt für die Zeit der Wanderung nur seinen kleinen Tagesrucksack mit Wasserflasche und Dingen des persönlichen Bedarfs (Fotokamera, Sonnencreme etc.).

Vor Jahrmillionen verwandelten gewaltige Lavaströme heftiger Vulkanausbrüche den präkambrischen Untersatz aus verschiedenem Granit- und Gneisgestein, Glimmerschiefer, Quarzfelsen und Zwiebelmarmor in das bizarre Hoggar-Gebirge von bis zu 3000 Metern Höhe. Verwegene Kegel, klotzige Festungen und hohe Dome unterbrochen von Feldern aus verwittertem Geröll und feinem Sand, die durch Wind und Sonne beständigen Veränderungen ausgesetzt sind. Ton-, Kalk- oder Sandstein, Granit und Basalt. Farbschattierungen von braun, blau, grau bis ins schwärzeste Schwarz.

Ehemalige Flusstäler wurden blockiert. So entstanden die zahlreichen abflusslosen Wasserbecken (Gueltas). In einigen gab es, abgeschlossen vom Rest der Welt, bis zum Jahr 1920 Krokodile. Wir wandern in den nächsten Tagen durch Canyons, Wadis, vorbei an Tuareglagern und über Berge, wir folgen den alten Karawanenwegen, die die Salinen von Amadror und den Hoggar verbinden. Immer wieder stoßen wir auf Wasserquellen – Gueltas – in deren Umgebung grüne Oleanderbüsche und Schilfgras wachsen, die mit ihren weißen und roten Blüten wie ein Trugbild konträr zu ihrer kargen, trockenen Umgebung stehen. Nach Einbruch der Dämmerung, wenn Mond und Sterne langsam ihr Licht auf die Erde werfen und die Nacht ankündigen, verzaubern uns am Lagerfeuer im Kreis mit den Tuareg bei einem kleinen Glas grünen, süßen Tee alte Geschichten.

Im Hoggar ist es still. Sehr still. Diese Ruhe öffnet den Geist – Schwermut, Nachdenklichkeit und Meditation. Eine Landschaft für Dichter und Denker, wie Charles de Foucauld, der in der strengen Einsamkeit des Assekrem, südöstlich der höchsten Erhebung des Hoggar, dem Berg Tahat (2908 m), in 2726 Metern Höhe seine Klause erbaute, um Gott nah zu sein.

Am Nachmittag des 7. Reisetages erreichen wir dann den Höhepunkt unserer Reise: eben jenen Assekrem. Die Kamele bleiben unten im Tal, da für die Tiere der weitere Aufstieg zum Camp unterhalb des Berggipfels, wo die „Autotouristen“ lagern, nicht erlaubt ist. Wir steigen demzufolge zu Fuß den Berg hinauf und brauchen dafür ca. 30-40 Minuten. Den grandiosen Sonnenuntergang werden wir vom Berggipfel aus erleben. Patres des von Charles de Foucauld gegründeten katholischen Ordens der "Kleinen Brüder und kleinen Schwestern" leben hier oben und lesen jeden Morgen in der Kapelle auf dem Gipfel die Messe. In einem Nebenraum der Kapelle sind Bücher und Handschriften von Charles de Foucauld zu besichtigen. Nach dem Erleben des Sonnenuntergangs steigen wir den Berg wieder hinab zum Nachtlager bei unseren Kamelen – Vorsicht: Taschenlampen nicht vergessen, da es nach dem Sonnenuntergang schnell dunkel wird (F/M/A).

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8. – 13. Tag
Assekrem – Afilal – Adaouda
Der Vormittag des 8. Reisetages steht uns noch auf dem Assekrem zur Verfügung. Wer den berühmten Sonnenaufgang erleben möchte, der sollte entsprechend früh aufstehen und sich auf den Weg zum Gipfel machen. Ein Moment, der mit Sicherheit für immer in Erinnerung bleiben wird. Vollkommenes Glück. "Das Panorama vor meiner Hütte ist unvorstellbar schön. Ich kann nicht hinsehen auf dieses Meer von Gipfeln und wildzerklüfteten Felsen, ohne Gott anzubeten", schrieb Foucauld, der vor hundert Jahren sechs Monate hier oben verbrachte.

Charles de Foucauld wurde 1858 als Sohn eines reichen französischen Adligen in Straßburg geboren. 1881 diente er als Offizier in der Sahara und reiste als Rabbi verkleidet durch Marokko. Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er ein Buch über die Expedition. Charles de Foucauld langweilte sich und war unzufrieden mit seinem verschwenderischen Lebensstil. Er trat in einen Tappistenorden ein, lebte als Mönch in Syrien und Israel, studierte Theologie in Rom und wurde Priester in Frankreich, immer auf der Suche nach Nazareth. Nazareth bedeutete ihm ein Leben unter den Armen und er wollte wie sie behandelt werden. 1901 ging Foucauld als Missionar und Einsiedler nach Beni Abbes in Algerien. 1905 reiste er in das Ahaggar (Hoggar-Gebirge) und ließ sich in Tamanrasset nieder. Er baute eine Klause auf dem Assekrem.

Im Hoggar lebte er dann über zehn Jahre unter den Tuareg und gewann ihr Vertrauen. Fürstin Dessin Oult Khema, die schönste Frau des Hoggar, eine Lieblingsnichte des Amenokal Moussa Ag Amastane, dem Herrscher über die Tuareg des Hoggar und Gegenspieler der Senoussi Bruderschaft, gewährte ihm ihren besonderen Schutz. Major Laperine, ein enger Freund, den Foucauld mit militärischen Lageberichten versorgte, berichtete "Nichts ist komischer als Charles de Foucauld inmitten eines götterähnlichen Halbkreises von würdigen Tuareg-Damen thronen zu sehen. Während sie ihren Tee schlürfen, Pfeife rauchen und schwatzen schreibt er unaufhörlich." So studierte er Sprache und Schrift der Tuareg, sammelte und übersetzte ihre Sagen, Legenden und Lieder. Ein Wörterbuch, sowie eine Grammatik entstanden. Pater de Foucauld, der helfender Mensch sein wollte und nie einen einzigen Tuareg bekehrte, wurde als Marabout "heiliger Mann" verehrt. Im Dezember 1916 ermordeten ihn Männer der Senoussi Bruderschaft. Sie waren verärgert darüber, dass Pater de Foucauld den Tuareg des Hoggar geraten hatte, sich dem Aufstand gegen die Franzosen nicht anzuschließen.

Bekehrung der Welt, Christentum inmitten der Welt, waren die Schlagworte, mit denen Foucauld zuerst die Arbeiter-Priesterbewegung inspirierte, später das zweite vatikanische Konzil. Er selbst sprach von fraternite universelle, nannte seinen neuen Mönchsorden "die kleinen Brüder und kleinen Schwestern" welche überall auf der Welt tätig waren. Noch immer leben zwei von ihnen auf dem Assekrem.

Nach unseren sicherlich eindrucksvollen Erlebnissen auf dem Assekrem geht es nun auf der Ostroute wieder bergab – zum Glück aber nur im topografischen Sinne. Durch enge Wadis und Schluchten vorbei an weiteren bizarren Felsformationen aus Basalt und Granit erreichen wir die Wasserquelle von Afilal. Für uns ist dieser Platz auf jeden Fall ein Paradies in der sonst eher rauen und lebensfeindlichen Umgebung. In den folgenden Tagen wandern wir mit unseren Dromedaren über einige Pässe und Wadis im Hoggar-Gebirge bis es später flacher wird und wir das kleine Dorf Azernan erreichen. Hier leben ein paar Tuaregfamilien in Lehm- und Steinhäusern oder den hier typischen Zeribas (Schilfhütten). Ihren Lebensunterhalt verdienen sie mit ihren Ziegen und Kamelen und einige haben sich seit einer Weile auf die Landwirtschaft spezialisiert. Am Nachmittag des 13. Reisetages erreichen wir den markanten Berg Adaouda, wo unsere Wanderreise endet und wir uns mit den Geländewagen treffen (F/M/A).

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14. Tag
Adaouda – Tamanrasset
Am heutigen Vormittag nehmen wir Abschied von den uns inzwischen vertrauten Kamelen und ihren Besitzern und besteigen die Geländewagen, die uns nach Tamanrasset bringen. Bei einem Stadtbummel über die bunten Märkte besteht am Nachmittag die Möglichkeit, einheimische Produkte zu kaufen. Danach geht es noch einmal zum Campingplatz, wo vor der Rückreise noch geduscht werden kann. Nach dem Abendessen fahren wir in der Nacht zum Flughafen von Tamanrasset. Abschied von unseren Begleitern und Inlandflug nach Algier (F/M/A).

15. Tag
Tamanrasset – Algier – Frankfurt
Am frühen Morgen Ankunft in Algier und Weiterflug nach Frankfurt am Main. Ankunft am Nachmittag (F).

Veranstalter:
Kooperationspartner

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